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Schreiben von Fam. Knabenschuh an Herrn Präses Schneider

2009 März 10
von Familie Knabenschuh

Eitorf, den 10.03.2009

An den
Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland
Herrn Nikolaus Schneider
Hans-Böckler-Straße 7
40476 Düsseldorf

Kirchengemeinde Eitorf

hier: Gemeindeversammlung am 08.03.2009

Sehr geehrter Herr Schneider,

als wir vor gut 12 Jahren nach Eitorf zogen, fanden wir eine Kirchengemeinde vor, die funktionierte, in der man sich intensiv mit christlichen Themen rund um die evangelische Kirche befasste. Zu dieser Gemeinschaft gehörte man gerne, man fühlte sich dort sehr wohl.

Heute gleicht diese Kirchengemeinde einem Scherbenhaufen, die Gemeinschaft droht auseinander zufallen. Der christliche Glauben und die Kirchengemeinschaft stehen nach unserer Wahrnehmung nicht mehr im Mittelpunkt; sondern vielmehr Ämter und Formalismen. Dabei beobachten wir, dass zunehmend Randthemen zu Kernthemen gemacht werden. So wird zum Beispiel die Frage, ob in Immobilien investiert werden sollte, vorrangig daran festgemacht, ob und inwieweit damit die Verschuldung der  Kirchengemeinde wirkungsvoll vermindert und Gewinne erwirtschaftet werden können. Es wird kaum mehr danach gefragt, ob und inwieweit dies für die Kirchenarbeit nötig oder förderlich sein könnte.

Über die ganze Zeit, die wir nun Mitglied dieser Kirchengemeinde sind, war das gesamte Wirken der evangelischen Kirche in Eitorf für uns untrennbar verknüpft mit der Person des Herrn Pfarrer Thumm und seiner Frau. Viele wertvolle Tätigkeiten im Rahmen der Kirchenarbeit geschahen durch genau diese beiden Menschen.

Zuletzt gestern in der Gemeindeversammlung haben wir ein Presbyterium erlebt, das nach unserer Wahrnehmung gut vorbereitet und sehr ausführlich und nachvollziehbar erklärte, warum und inwieweit man sich gezwungen sah, die vielen wertvollen Tätigkeiten des Ehepaares Thumm im Rahmen ihres Dienstes an der Kirchengemeinde zu unterbinden. Nicht geäußert hatte man sich allerdings dazu, wie man sich selber die Kirchenarbeit vorstellt und welche Pläne man selber dazu hat.

Was aber bleibt, wenn die beiden Menschen, durch die die Kirchengemeinde bis heute lebt und immer wieder neuen Auftrieb bekommt, die sich, wie wir es sehen, mit allem, was sie aufbringen können, ihrem ganzen Wesen und um der Sache willen und aus tiefster christlicher Überzeugung und Leidenschaft eingebracht und sich um die Gemeinde in höchstem Maße verdient gemacht haben, beschränkt und isoliert werden? Im Resultat werden diese beiden ehrenwerten Menschen einen irreparablen Imageschaden davontragen, und die Kirchengemeinde läuft Gefahr, schon bald nur noch „auf dem Papier“ zu existieren.

Sehr geehrter Herr Schneider, nach unserer Einschätzung kann die Gemeinde dieses Problem aus sich selbst heraus nicht mehr lösen. Als Mitglieder dieser Gemeinde bitten wir Sie deshalb inständig darum, einzugreifen, damit jeder weitere Schaden von Herrn Pfarrer Thunm und von seiner Frau abgewendet wird, und damit wieder Frieden in unserer Gemeinde einkehrt. Das kann unseres Erachtens nur durch einen Neuanfang gelingen, und nicht unter Beibehaltung der derzeitigen Besetzung des Presbyteriums auf der ehrenamtlichen Seite.

Mit herzlichem Dank und freundlichen Grüßen
Karin Knabenschuh & Martin Knabenschuh
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