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Stellungnahme von Pfarrer Thumm zur Erklärung des Presbyteriums

2009 Mai 2

Vorbemerkung:
Im Zuge der Gemeindeversammlung vom 8. März 2009 hat das Altpresbyterium zusammen mit Frau Pulwey-Langerbeins eine 8-seitige Erklärung verlesen. Diese Erklärung ist zudem gedruckt und an jeden Besucher verteilt worden. Weiterhin wurde sie ins Internet gestellt. Im Gemeindebrief wurde – in der Verantwortung von Frau Pulwey-Langerbeins – eine Kurzform veröffentlicht und in einer Auflage von 2.500 Exemplaren an jeden Haushalt der Kirchengemeinde verteilt. Meine Frau und ich werden seither von unglaublich vielen Menschen bei jeder Gelegenheit darauf angesprochen, wie so eine öffentliche Verleumdung zustande kommen konnte und gefragt, wann und wie wir uns dagegen wehren.

Nach meinem Rechtsempfinden ist mit dieser Erklärung der Tatbestand der öffentlichen Verleumdung, der Rufschädigung und der üblen Nachrede erfüllt, und ich prüfe, ob gegen die handelnden Personen wegen des oben genannten Sachverhalts Strafanzeige zu stellen ist.

Hier meine Gegendarstellung:

I . Das Presbyterium behauptet:

Mit Betroffenheit müssen wir feststellen, dass Herr Pfarrer Thumm unsere Versöhnungsangebote nicht nur wiederholt ausgeschlagen hat, sondern uns Presbyterinnen und Presbyter mit immer neuen Aktionen in Verruf bringt.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Dazu ist festzustellen, dass die handelnden Personen nur gewählt worden sind, weil sie am Tage der Kandidatenvorstellung sich für vergangenes Fehlverhalten entschuldigt hatten, sich in der Kirche öffentlich mit mir versöhnt und einen Neuanfang gelobt hatten. Zeugnis: Rede von Sieglinde Henschel in der besagten Gemeindeversammlung. Bereits in der konstituierenden Sitzung des neuen Presbyteriums, in der die Altpresbyter durch die Nichtannahme der Wahl durch einen der Neugewählten (Alwin Müller) die Stimmenmehrheit hatten, reklamierten sie alle Leitungsfunktionen für sich und führten den versprochenen Neuanfang ad absurdum. Seither gibt es permanente Abstimmungsergebnisse 7 zu 4. Es gab viele Initiativen zu Gesprächen, um die Situation zu verbessern. Sie gingen ausschließlich von den „Neuen“ aus (Heike Wagner, Christine Schaumann) – Joachim Martin wurde von den Altpresbytern von Anfang an gemobbt; Zeugnis Rechtanwalt Belitz – wurden aber niemals von den „Alten“ angenommen.
Daher wird festgestellt: Versöhnungsangebote hat es von Seiten des Altpresbyteriums nie gegeben!

II. Das Presbyterium behauptet:

Kein Presbyteriumsmitglied – auch kein Pfarrer und auch nicht der/die Presbyteriumsvorsitzende – kann ohne vorherige Abstimmung und Genehmigung größere Ausgaben tätigen oder kostspielige Aufträge erteilen. Der/die Vorsitzende des Presbyteriums hat hier im Rahmen seiner Aufgaben eine größere Handlungsfreiheit, ist aber dem Presbyterium gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet. Diese beiden Grundregeln hat Herr Thumm in all den Jahren und bis zuletzt häufig nicht beachtet. Statt seine Ideen, Pläne und Aktivitäten im Presbyterium zu beraten, hat er es oft vor vollendete Tatsachen gestellt. Bei offiziellen Anlässen fühlte sich besonders seine Kollegin Pfarrerin Pulwey-Langerbeins höchstens als schmückendes Beiwerk, wenn sie überhaupt erwähnt wurde.
Unserer Ansicht nach ist die presbyteriale Verfassung von allen Mitgliedern des Presbyteriums zu akzeptieren und zu beachten – auch von Herrn Thumm. Wenn sich ehemalige Presbyterinnen und Presbyter wie auch die amtierenden etwas vorzuwerfen haben, dann vor allem dieses: dass sie Herrn Thumms eigenmächtige Verwaltung der Gemeinde allzu lange zugelassen haben.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Ich habe in keiner einzigen Situation eigenmächtig gehandelt.

Ich bin seit 38 Jahren im Kirchendienst. Man kann davon ausgehen, dass ich die Kirchenordnung kenne und damit umzugehen weiß. Aus den Protokollen des Presbyteriums ist zu ersehen und ist damit beweisbar, dass während meiner Leitung die Beschlüsse meist einstimmig, zumindest aber einmütig gefasst wurden. Ich wusste aus langjähriger Erfahrung genau, wie wichtig es ist, bei neuen Vorhaben und Plänen die anderen im Gremium von Anfang an auf den Denkweg mitzunehmen. Nur dann wird sich jedes Mitglied mit einem Vorhaben identifizieren und dann letztlich auch dafür stimmen können. So hat es definitiv keine Alleingänge von mir gegeben, die eventuell gar mit der Kirchenordnung kollidierten. Sondern das Presbyterium war bei allen Vorhaben eingebunden, im Planungsprozess beteiligt und bei der Abstimmung dann einmütig.

Das gilt auch für den Kreuzweg, der angeblich das Fass zum Überlaufen brachte. Von Anfang an, sozusagen von der ersten Idee an wurde das Presbyterium in den Entscheidungsprozeß eingebunden. Die Sache ist nicht nur oftmals in der Sitzung besprochen worden. Der Künstler hat darüber hinaus unverbindlich – als Hilfe für den Entscheidungsprozess die erste Kreuzwegstation ausgearbeitet. Bei Nichtgefallen hätte er das Werk zurückgenommen. Dieses Original wurde in gemeindlichen Gruppen vorgestellt. Es wurde in Gottesdiensten und Andachten von mir auf seine Wirkung hin ausprobiert. Das Werk mit dem Thema „Salbung in Bethanien“, die erste Station wurde in der Presbyteriumssitzung vorgestellt, interpretiert und es wurde sehr ausführlich diskutiert. Von der Wirkung der Kreuzwegstation in den Gruppen wurde ausführlich Bericht erstattet. Es gab keinerlei Voten dagegen!

Die Behauptung, ich hätte die Grundregeln der Kirchenordnung nicht beachtet, ist nachweislich falsch. Da sie öffentlich geäußert, in der Gemeinde verteilt und an die Presse gegeben, gar ins Internet gestellt wurde, ist sie verleumderisch. Im Gegenzug können eine ganze Reihe von Verstößen der derzeitigen Vorsitzenden gegen die Kirchenordnung nachgewiesen werden:

Seit dem 17. September 2008 arbeitet Frau Hoffmann-Pruß im Gemeindeamt. Als ich das in den ersten Tagen ihrer Tätigkeit wahrnahm, ging ich davon aus, dass hier jemand ehrenamtlich Frau Schaldach unterstützt. Dies wurde in der Vergangenheit oft so gehandhabt. Wenn der Arbeitsanfall zu groß wurde für die Sachbearbeiterin im Gemeindeamt, dann wurden aus den Nachbarhäusern oder sonst aus der Gemeinde Ehrenamtliche um Hilfe gebeten. Aber bald stellte ich zu meinem Erstaunen fest, dass Frau Hoffmann–Pruß jeden Tag anwesend war. Noch einige Tage später brachte ich in Erfahrung, dass Frau Hoffmann–Pruß nicht ehrenamtlich, sondern gegen Bezahlung bei uns arbeitete. Das wiederum erstaunte mich doch sehr. Sie war ganz allein von Frau Henschel eingestellt worden. Aus Anlass der Finanzausschusssitzung im Dezember fragte ich nach dem Hintergrund. Frau Henschel räumte ein, dass es keinerlei Beschluss gab, wie die Kirchenordnung dies bei einer Personaleinstellung vorausgesetzt hätte, auch keinen Eilbeschluss.

Schon einmal hat sich Frau Henschel – damals in ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende – durch eigenmächtige Vorgehensweise hervorgetan. Dem Küster und Hausmeister Günter Zschörner gab sie den Mittwochnachmittag frei (pro Woche also vier Stunden Arbeitszeit, im Monat 16 Stunden Arbeitszeit) – ohne jede Berechtigung, am Vorsitzenden, also an mir, und am ganzen Presbyterium vorbei. Um das entstandene Problem zu lösen, war das Presbyterium gezwungen, eine Änderungskündigung zu beschließen, die in der Folge zur Trennung von diesem Mitarbeiter führte.

Aus diesem neuerlichen Verhalten wird deutlich, dass administrative Prozesse, die kirchenordnungsmäßigen Vorgaben entsprechen müssen, Frau Henschel fremd sind. Warum aber wirft sie genau dieses mir vor? Auffällig ist, dass sie immer gerne Kritikern das Gefühl vermittelt, sie handle mit Billigung der Kirchenleitung, sie habe das mit Düsseldorf abgesprochen.

III. Das Presbyterium behauptet:

Wachsendes Zerwürfnis mit Pfarrer Thumm

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Das Presbyterium stand bis zum Problem Schimmelpilz im Pfarrhaus Stiftstrasse vollständig hinter mir und versuchte meine Arbeit nach den jeweiligen eigenen Möglichkeiten zu unterstützen. Trotz ständiger Versuche meiner Kollegin, einen Keil zwischen die Mitglieder des Presbyteriums und mich zu treiben, waren wir eine Einheit. Als sie ihre Versuche mit Hilfe des Superintendenten auf höhere Kirchenebenen ausdehnte, fuhren die Mitglieder des Presbyteriums nach Düsseldorf, um mich dort gegen Angriffe zu verteidigen. In einer Presbyteriumssitzung in Anwesenheit von Vertretern des Kreissynodalvorstandes sagte Herr Weineck im Namen aller: „Herr Pfarrer Thumm ist der Motor unserer Gemeinde.“ Der Superintendent erwiderte laut: „Dann ist Frau Pulwey-Langerbeins wohl der Sand im Getriebe.“ Niemand hat es ausgesprochen, aber ich gehe davon aus, dass alle Mitglieder des Presbyteriums ihm inhaltlich recht gegeben haben.

Das Problem Stiftstrasse brachte uns auseinander. Das Haus war nachweislich nicht korrekt bewirtschaftet worden. Die Schäden am Haus wären niemals so weit fortgeschritten, wenn es regelmäßige jährliche Baubegehungen gegeben hätte, wie die Kirchenordnung das vorsieht. Aber niemand hat meine Hinweise ernst genommen. Anträge von mir auf Reparaturen oder Korrekturen und Veränderungen wurden liegengelassen. Da ging es um persönliche Verantwortung und persönliches Versagen einiger – immerhin drohte die persönliche Haftung. Das habe ich ausgesprochen. Fortan hatte ich Gegner, die immer offener gegen mich und meine Person, aber auch gegen meine Arbeit opponierten.

Beim Wiederaufbau der Kirche fühlten sich etliche Presbyter nicht wichtig genug. Sie fingen an, gegen mich zu polemisieren, gegen meine Anträge zu stimmen. Ich wurde offen brüskiert. Ich wurde darauf hingewiesen, dass meine Kollegin, von der man ja nichts halte, durch den Konflikt Oberwasser bekäme. Nach etlichen Brüskierungen und Demütigungen legte ich schließlich den Vorsitz nieder. „Herr Thumm hat noch nicht gemerkt, dass er hier nichts mehr zu sagen hat.“(Beig) So etwa war der Level, auf dem einige mit mir umgingen – ohne Respekt vor der Person oder dem Amt.

Seither bin ich konfrontiert mit absurden Vorwürfen:

IV Das Presbyterium behauptet:

Da wurden Freizeiten ohne Absprache und auch ohne Rücksicht auf die Urlaubspläne von Frau Pulwey-Langerbeins geplant.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: dienstliche Abwesenheit oder Urlaub können nur beantragt werden nach Beschluss des Presbyteriums und nach Absicherung der Vertretung (siehe Formular des Urlaubsantrags). Freizeiten, ob für Jugendliche oder für Senioren, haben eine riesige Vorlaufzeit, über die das Presbyterium und die Gemeinde durch viele Gespräche und Veröffentlichungen informiert ist. Die Jugendfreizeiten in Griechenland stehen in meiner Dienstanweisung. Die Seniorenfreizeit steht in der Dienstanweisung von Frau Pulwey-Langerbeins. Da sie damit gründlich gescheitert ist, habe ich im Auftrag des Presbyteriums auch die Senioren übernommen.

V. Das Presbyterium behauptet:

Eine Seniorenveranstaltung von Pfarrerin Pulwey-Langerbeins sollte boykottiert werden, indem Mitarbeitern der Einsatz untersagt wurde.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Ich habe noch niemals Mitarbeitern die Mitarbeit an Projekten meiner Kollegin untersagt.

VI. Das Presbyterium behauptet

Die Gottesdienstordnung wurde verändert – ohne Beschlüsse des Presbyteriums.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Die Gottesdienstordnung wurde durch meinen Vorschlag zuletzt verändert und durch Beschluss des Presbyteriums in ihre heutige Form gebracht noch in der Zeit von Pfarrer Stock, also vor 19 Jahren. Von mir wird sie bis jetzt immer noch sehr getreu zelebriert.
Frau Pulwey-Langerbeins dagegen gestaltet die Liturgie des Gottesdienstes in vielen Teilen freihändig. Bar jeder liturgischen Ordnung werden hier Tauffeiern zelebriert. Aus Protest dagegen haben Presbyter schon ihren Gottesdienst verlassen. Mangels jeden theologischen Hintergrundes ist da „Erlebnisgottesdienst“ angesagt.

VII. Das Presbyterium behauptet:

Das Verwaltungsamt des Kirchenkreises erhielt die Mitteilung, dass unser Kindergarten aufgelöst werden solle – und das Presbyterium war über solche Pläne nicht einmal informiert.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Der evangelische Kindergarten hatte und hat fundamentale Probleme. Es war meine Aufgabe als Vorsitzender zu handeln. Ich sprach mit Fachleuten, diskutierte mit Pädagogen, die den Kindergarten durch Besuche und Tests kannten. Verschiedene Wege und Möglichkeiten der Veränderungen und Verbesserung wurden diskutiert. Dieses Gespräch sollte ins Presbyterium getragen werden. Der von mir geladene Gast, Rektor Hoevel, ein bekanntlich ausgewiesener Pädagoge, wurde in der Sitzung ausgeladen, als er bereits am Tisch saß. Da er gleichzeitig Vorsitzender des Pfarrgemeinderates war, bedeutete diese Ausladung einen kirchenpolitischen Eklat. Die Verabschiedung des Gastes lautete: „Wir wollten nicht sie brüskieren, sondern Herrn Pfarrer Thumm“( Finanzkirchmeister Heuser). Unter anderem sollte die Möglichkeit einer Zusammenlegung der Grundschule Harmonie und des evangelischen Kindergartens angesprochen werden. Von einer Auflösung des Kindergartens war nie die Rede. Die Probleme des Kindergartens sind übrigens in der Folge nie wieder aufgegriffen worden.

„Man müsste sie alle entlassen und mit dem Kindergarten einen neuen Anfang machen“, ist ein Zitat von Frau Henschel, nicht von mir.

IIX. Das Presbyterium behauptet

Die Anschaffung der Kirchenfenster wurde zur „Chefsache“ erhoben und das Presbyterium über den Stand weitgehend im Dunkeln gelassen.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Ich habe mich federführend um den Wiederaufbau der Kirche gekümmert. Die drei Künstler, die in der Kirche gearbeitet haben, wurden von mir angesprochen und vorgeschlagen, so auch unter mehreren anderen Glaskünstlern Michele Canzoneri für die Kirchenfenster. Der Diskussions- und Entscheidungsprozess im Presbyterium dauerte knapp 2 Jahre und endete mit dem einstimmigen Beschluss, Canzoneri mit der Schaffung von 6 Kirchenfenstern zu beauftragen. Die theologischen Gespräche über die Themen habe ich mit dem Künstler geführt. Wer anders hätte es bitte tun sollen?

IX. Das Presbyterium behauptet

Instrumente des früheren Posaunenchors wurden eigenmächtig verkauft.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Über die Jahre sind einige Blasinstrumente, die lieblos im Keller herumlagen und für die sich niemand interessierte, denn wir haben keinen Posaunenchor mehr, von mir gegen eine angemessene Gebühr an den Posaunenchor unserer Nachbargemeinde abgegeben worden. Natürlich war auch darüber gesprochen worden. Der finanzielle Umfang der Angelegenheit war völlig in dem Rahmen, den der Vorsitzende alleine entscheiden kann. Niemals hat sich vor dem 8. März 2003 eine einzige Stimme dagegen erhoben.

X. Das Presbyterium behauptet:

Der Gemeindebus wurde nach Gutdünken und ohne Absprache eingesetzt – selbst wenn er bereits für andere Fahrten reserviert war.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: der Gemeindebus ist von mir als „Werbefläche“ für die Gemeinde beschafft worden. 5 Jahre war er daher für die Gemeinde kostenfrei. Danach wurde er zu einem geringen Preis übernommen. Was die Nutzung angeht, so hat der Bedarf der Gemeinde Vorrang. Es kann kein Problem sein, dass andere Nutzer einmal 20 Minuten warten müssen,. es sei denn, man sucht verzweifelt Vorwürfe gegen eine bestimmte Person.

XI. Das Presbyterium behauptet:

Zudem nehmen wir wahr, dass einige Angestellte durch Herrn Thumms Art eingeschüchtert und verängstigt sind.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Ich arbeite bis auf eine Mitarbeiterin, die vor 6 Monaten ohne jeden Beschluss des Presbyteriums auf Vorschlag von Frau Pulwey-Langerbeins von Frau Henschel eingestellt worden ist, seit vielen Jahren mit allen Mitarbeitern zusammen. Wäre jemand von ihnen durch mich eingeschüchtert oder verängstigt, hätte ich es bemerkt. Dass einige auf dem Klavier der Spaltung spielen, und Mitarbeiter versuchen, gegen mich auszuspielen, liegt auf der Hand.

XII. Das Presbyterium behauptet

Das Fass zum Überlaufen brachte schließlich die Anschaffung des neuen Kreuzweges im Jahr 2005. Das Presbyterium wie auch die Gemeinde hätten an der Diskussion über die künstlerischen, finanziellen wie theologischen Aspekte beteiligt werden müssen. Stattdessen waren die 14 Bildtafeln geliefert, bevor Herr Thumm darüber im Presbyterium auch nur eine Aussprache, geschweige denn einen Beschluss herbeigeführt hatte. Darum sträubten wir uns zunächst, die Anschaffung zum Preis von 19.500 EUR nachträglich zu genehmigen.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Das Presbyterium und die Gemeinde waren von meiner ersten Idee an fortlaufend und umfassend über das Projekt informiert. Nach vielen Gesprächen mit dem Künstler und dem Presbyterium schuf dieser vorab und unverbindlich die erste Bildtafel. Niemand kann sagen, er hätte es nicht gesehen, begutachtet und diskutiert, – die gemeindlichen Gruppen, Schulen, Kinder Senioren und das Presbyterium. Der Beschluss kam einmütig zustande. Die Kosten des Kreuzweges sind zu 100 % aus Spenden finanziert worden, die ich einbrachte. Jede andere Gemeinde würde sich über solche Umstände glücklich preisen.

XIII . Das Presbyterium behauptet:

Verpasster Neuanfang Presbyteriumswahl 2008

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Das Altpresbyterium ist seit drei Jahren auf Gegenkurs zu mir. Es steht dabei in heftigem Gegensatz zur Gemeinde. Einen Neuanfang wollte das Altpresbyterium in Wirklichkeit nie. Die Versöhnung mit mir bei der Vorstellung der Kandidaten und das Versprechen künftig vorbildlich mit mir zusammenzuarbeiten, waren reiner Wahlbetrug. Das wahre Gesicht zeigte man schon bei der ersten Sitzung. „Sie werden wohl nicht glauben, dass sich hier etwas ändert“. (Beig) So wurden die neuen Presbyter beschieden, die inzwischen aufgegeben haben.

Das erklärte Ziel ist, mich vorzeitig aus dem Amt zu entfernen. Die Methode dazu: die „ungedeihliche Zusammenarbeit“. Diese versucht man mit sehr durchsichtiger Methodik herbei zu führen. Beratend aktiv ist dabei der Superintendent, der die Ablösung einer Pfarrerin gerade erfolgreich in Siegburg praktiziert hat. Ich bin in der Lage zu beweisen, dass das Altpresbyterium alles getan hat, um die Zusammenarbeit unmöglich zu machen. Dazu geben die Protokolle der letzten Jahre genügend Material her, um diesen Vorsatz deutlich zu machen. Und es gibt genügend Menschen, die das bezeugen können. Viele sind da, die im Interesse der Gemeinde versucht haben, die Spaltung zu verhindern, z. B. ehemalige Presbyter, die sich plötzlich wieder in der Verantwortung sahen und sehen. Nicht zuletzt haben es die neugewählten Presbyter am eigenen Leib und auch an ihrer Seele gespürt, wie man Mitmenschen schikanieren, ausgrenzen, brüskieren und demütigen kann. Trotz ihres jugendlichen Elans und trotz ihres Engagements haben sie schließlich aufgegeben. Sie haben erkannt, dass da nichts zu ändern ist, weil es einigen nur um ihre persönliche Macht geht.

XIII. Kirchenfenster

Das Presbyterium behauptet: Am heftigsten wurden wir Presbyterinnen und Presbyter in der jüngsten Zeit auch öffentlich für unsere Weigerung kritisiert, die Forderungen des italienischen Künstlers Michele Canzoneri zu erfüllen.

Gegendarstellung Pfarrer Rolf Thumm:

Richtig ist: Die Kirchenfenster wurden einstimmig beschlossen – ebenso die Beauftragung von Michele Canzoneri mit deren Ausarbeitung. Das Presbyterium war zu jedem Zeitpunkt umfassend informiert – natürlich auch über mündliche Absprachen, die niemals außer Acht gelassen werden können, da sie juristisch genau so relevant sind wie schriftliche Äußerungen.

Nach Rechnungsstellung für das zweite Fenster hat Frau Henschel trotz Beauftragung durch das Presbyterium acht Monate nicht gehandelt. Dennoch hat der Künstler das Fenster geliefert. Ich war mit Einbau und Einweihung beauftragt – expressis verbis in der Sitzung. Das Presbyterium hat außer den Neugewählten die Einweihung und die Anwesenheit des Künstlers boykottiert und ignoriert. Frau Henschel hat keinerlei Initiative unternommen, um mit dem Künstler – wie im Presbyterium festgelegt – ein Gespräch herbeizuführen, um die offene (!) Preisfrage mit ihm abzuklären. Alle folgenden Veröffentlichungen und Stellungnahmen des Presbyteriums  in dieser Sache waren in grotesker Weise falsch und die Tatsachen verzerrend. Sie haben das Absehen von Michele Canzoneri herabgewürdigt. Sie haben ihn öffentlich verleumdet. Falsche Zahlen wurden willkürlich in die Welt gesetzt, um darzustellen, er sei ein sizilianischer Preistreiber. Das eigene Versagen wurde damit gründlich übertüncht. Dass Canzoneri – wie die beiden anderen Künstler, die in unserer Kirche gearbeitet haben, – nichts mehr „mit diesen Leuten“ zu tun haben wollen, ist absolut nachvollziehbar.

Fazit:

Dieses Presbyterium handelt zum Schaden der Kirche und der Gemeinde. Es hat wesentlich zur Spaltung in der Kirchengemeinde beigetragen. Ein dringender Neuanfang ist nur möglich ohne die jetzt amtierenden Gemeindeältesten.

gez.
Pfarrer Rolf Thumm

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