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Weiterer Presbyter trat zurück

2009 Mai 16

15.05.2009 „Weiterer Presbyter trat zurück“ – Extra Blatt (Siegburger Wochenende)

Eitorf

Kreissynodalvorstand will Antrag gegen Pfarrer Thumm am 25. Mai beraten

Gut 100 Demonstranten, darunter auffallend viele Jugendliche und Senioren, kämpfen um ihren Pfarrer und für Mitspracherechte der Gemeinde. Foto: Deitenbach
Eitorf (rd). Das Presbyterium sieht in der Abberufung die einzige Chance bald wieder Frieden für die Gemeinde zu bekommen. Zunächst hat sich die Situation aber weiter zugespitzt: „Ein Presbyterium das der Gemeinde ausweicht, eine Pfarrerin, die Gemeindemitglieder als Bedrohung empfindet und eine Landeskirche, die abwartet“ lauten die Kommentare. „Selbst Briefe an die Kirchenleitung werden nicht beantwortet“, klagt Ehepaar Knabenschuh. „Es muss doch möglich sein, uns als Basis Gehör zu verschaffen“, empört sich Norbert Fröhlich. Thumm selbst argwöhnt, der Abberufungsbeschluss stehe in Zusammenhang mit seinerseits der Kirchenleitung übergebenen Unterlagen zu finanziellen Unregelmäßigkeiten in der Gemeinde.

Menschen haben das Vertrauen in ihre Kirche verloren. Die versprochene Transparenz wird allseits reklamiert. So wurde der Rücktritt eines weiteren Presbyters erst jetzt bekannt. Auch wenn das Presbyterium seiner Sache sicher ist, hat es versäumt die Gemeinde mit zu nehmen. Superintendent Corts auf Nachfrage. „Wir wollen die Menschen ja auffangen, müssen aber einen Schritt nach dem anderen tun. Wir sind zudem an Formalien gebunden und an Verschwiegenheit in Personalfragen“. Den Vorwurf von Untätigkeit weist auch Kirchenrat Dembek zurück. Man habe an mehreren Sitzungen teilgenommen. Zu unbeantworteten Briefen, angeblich kein Einzelfall, könne er spontan nichts sagen. Eine Zeitschiene für das weitere Verfahren sei unwägbar. Inhaltlich sieht er aber kaum mehr Chancen für einen von ihm selbst Anfang März ins Spiel gebrachten Neuanfang ohne Sieger und Besiegte: Die Auflösung des Presbyteriums und die Abberufung beider Pfarrer.
Für das Eine fehlen formale Gründe, für das Andere ein Abberufungsantrag gegen die Pfarrerin. In Eitorf wandelt sich derweil das Gefühl von Ohnmacht in Wut.
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