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Wer ist eigentlich „DAS PRESBYTERIUM“?

2009 Mai 14

Wer repräsentiert eigentlich die evangelische Kirchengemeinde Eitorf?

Es waren einmal acht Gemeindeälteste. Von den im Februar 2008 gewählten acht Presbytern und Presbyterinnen sind am 09.05.2009 nur noch drei übrig geblieben.

Drei Presbyter, die die Abberufung Pfarrer Trumms “stellvertretend” für die Gemeinde beschlossen haben.

Drei Presbyter, die sich anmaßen, die Zukunft der Gemeinde verantwortungsvoll gestalten zu wollen.

Die der Gemeinde größtenteils vorenthaltenen Hintergründe:

Gleich nach der Wahl nahm Alwin Müller (Platz3) sein Amt nicht an. Für ihn rückte Frank Heuser (Platz10)  nach. Im Januar 2009 traten die beiden Presbyterinnen, die die meisten Stimmen bei der Wahl erreicht hatten, von ihrem Amt zurück, weil sie erkannt hatten, dass der gegen Pfarrer Thumm gerichtete und von den Altpresbytern (entgegen ihrer Versprechen eines Neuanfangs) durchgehend aufrecht erhaltene Konflikt nicht mehr zu lösen war.

Es ist sicher:  Diese beiden Kandidatinnen, Heike Wagner und Christine Schaumann,  hätten einer Abberufung Pfarrer Thumms niemals zugestimmt, ebensowenig wie der  am 08.03.2009 verstorbene Presbyter Joachim Martin. Diese Neupresbyter hätten für den Teil der Gemeinde votieren  können, der Pfarrer Thumm als Seelsorger und Prediger dieser Gemeinde schätzt  und seine Arbeit nicht missen möchte. Dafür wurden sie gezielt von den Gemeindemitgliedern gewählt.

Inzwischen ist noch ein weiterer Presbyter von seinem Amt zurückgetreten: Dieter Henkel, der als einziger der Altpresbyter die Gottesdienste von Herrn Pfarrer Thumm besuchte und der bis zuletzt an die Möglichkeit der Konfliktlösung geglaubt hatte. Somit sind fünf der acht demokratisch gewählten Kandidaten nicht mehr Mitglieder des Presbyteriums.

Wer also verbirgt sich aktuell hinter dem Titel “Presbyterium“?

Frau Henschel, Frau Altenburg und Herr Beig gehören zu den ursprünglich gewählten Presbytern, ferner zählen zum Presbyterium: Frau Lindemann als Mitarbeiterpresbyterin, der nachgerückte Herr Heuser und Frau Pfarrerin Pulwey-Langerbeins sowie Pfarrer Thumm als geborene Mitglieder. Zwei Gemeindemitglieder sind ohne Wahl und ohne Mitsprache der Gemeinde kooptiert worden: Hermann Neulen und Frank Peters. Sie fielen in der Vergangenheit auf Gemeindeversammlungen durch ihre Positionierung gegen Pfarrer Thumm auf. Die Nachfolger für Herrn Martin und Herrn Henkel sind entweder nicht bestimmt oder noch nicht bekannt.

Ein weiterer Aspekt: Im Sommer 2008 erklärten sich fünf Presbyter und Presbyterinnen bereit, zurückzutreten, damit das Presbyterium als Ganzes aufgelöst werden konnte. Neben den drei neu gewählten erklärten auch Herr Heuser und Herr Beig ausdrücklich ihren Willen zum Rücktritt. Zu diesem Zeitpunkt fehlte nur noch eine Stimme zur vollständigen Auflösung des Presbyteriums. Die Rücktrittserklärungen waren schon vorbereitet. Hätte sich noch eine sechste Person gefunden, hätte es weder das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Eitorf noch den Beschluss zur Abberufung Pfarrer Thumms gegenwärtig gegeben.

Darf ein Entscheidungsgremium, das einerseits auf solch zerrütteten und andererseits auf selbstgeschaffenen Fundamenten steht, einfach das Gesicht der Gemeinde verändern?

Gegen den Willen vieler? Warum fragt das Presbyterium nicht einfach die Gemeinde, warum stellt man die Abberufungsabsicht nicht zur Diskussion? Die Gelegenheit dazu hätte es auf der Gemeindeversammlung am 8.3.09 bereits gegeben. Das Presbyterium könnte, wenn es die Gemeinde verantwortungsvoll vertreten will, eine solche Gelegenheit wiederholen. Es könnte dann konsequenterweise einfach in einer Gemeindeversammlung demokratisch entscheiden lassen. Noch besser wäre es, durch eine Briefaktion den Willen der Gemeinde abzufragen. Das Recht dazu hat das Presbyterium.

Zusammenfassend: Der Abberufungsbeschluss vom 09.05.09  spiegelt nicht den Willen der Gemeinde wider und kann nach Feststellung der personellen Veränderungen nur als pseudodemokratisch gewertet werden. Eine Gemeindeversammlung mit Beschlussfassung oder noch besser eine Briefabfrage des einzelnen Gemeindemitglieds wäre in diesem Fall eine ehrlichere Lösung.

Schlussbemerkung:

Es entsteht die Frage, ob die Beschlussfassung vom 09.05.09 überhaupt korrekt war, da Pfarrer Thumm als Mitglied des Presbyteriums über die zeitliche wie räumliche Verlegung nicht informiert war.

Der Kreissynodalvorstand sowie das Landeskirchenamt waren über die anwachsenden Probleme in der Kirchengemeinde Eitorf von Anfang an informiert. Sie hatten die Möglichkeit,  in das Dilemma rechtzeitig einzugreifen. Auf der Gemeindeversammlung am 8.3.09 versprach Herr Dembek zu handeln. Jetzt handelt nur das Presbyterium. Für den Teil der Gemeinde, der sich durch das Presbyterium nicht mehr vertreten sieht, ist dies völlig unverständlich.

gez. Heike Wagner
(ehemalige Presbyterin)

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